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Coronaregeln und Fussball Fussball über alles 17.05.2020

Verantwortlicher Autor: Uwe Hildebrandt Göttingen, 17.05.2020, 19:42 Uhr
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Coronaregeln zum Bundesliga - Start 15.5. und deren Einhaltungen
Coronaregeln zum Bundesliga - Start 15.5. und deren Einhaltungen  Bild: Christian Daum / www.pixelio.de Copyright Zahlenmaterial: Johns Hopkins University & Medicine Coronavirus Resource Center

Göttingen [ENA] Weltweit 4.67 Mill. Infektionen. TOP 3 Infektionsraten: USA jetzt 1.47 Million, Russland 281.000 Fälle, Großbritannien 241.000 Fälle. Die größten 3 EU – Infektionsländer: Spanien rund 231.000, Italien rund 225.000 Fälle und Deutschland 176.000 Fälle mit 7958 Toten. 313.000 Todesfälle weltweit.

Wie angekündigt jetzt ein paar Infos zu dem 51 – seitigem Konzept der DFL in Verbindung mit dem DFB in Sachen Fussball. Dieses von der „ Task Force Sportmedizin / Sonderspielbetrieb Profifussball „ entwickelte Werk soll entsprechende Regeln zur Vermeidung von Infizierungen in Sachen Corona in den Bereichen Stadien, Trainingsstätten, Hotels und der häuslichen Hygiene sicherstellen, bevor am 15.5. der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden kann. Ein grundsätzlicher Punkt war, 7 Tage vor Spielbetrieb eine Quarantäne für alle Spieler / Trainer usw. verpflichtend zu machen.

Ich berichtete schon darüber, wie sauber sich die Spieler / Trainer daran gehalten haben. Interessant finde ich schon die Aussage zu Beginn dieses Werkes, bei dem klargestellt wird, es gehe gar nicht um eine 100% ige Sicherheit, sondern aufgrund der Bedeutung des Fussballs um eine medizinisch vertretbare Regelung. Es scheint also allen Beteiligten an diesem Werk von vorne herein klar, das es zu Infizierungen untereinander kommen kann und wahrscheinlich auch wird, aber eine geringe Zahl ist eben vertretbar und mit entsprechenden Maßnahmen bekämpfbar. Abgesehen davon wissen wir ja, das die Testkapazitäten bei den Bundesligaspielern ganz anders aufgestellt sind als gegenüber der zivilen Bevölkerung, auch wenn davon gesprochen wird,

es werde und soll keine Konkurrenz darin geben. Zur besonderen Sicherheit wurden die Stadien in 3 Zonen aufgeteilt: Zone 1 der Innenraum, Zone 2 die Tribüne und Zone 3 das Stadienaussengelände. Entsprechend werden die Personen, die in den jeweiligen Bereichen anwesend sein müssen und dürfen, festgelegt, bis zu genauen Einsatzzeiten in Zone und Uhrzeit; zu keiner Zeit dürfen sich in einer Zone mehr als 100 Personen aufhalten und insgesamt mehr als 300 Personen auf dem gesamten Gelände. Dazu zählt es auch, das man nicht Zonen untereinander austauschen darf (Zone 1 150 Personen, Zone 2 50 Personen).

Allerdings fällt auf der Planung der einzelnen Einsätze der zulässigen Personen auf, das zu bestimmten Zeiten eben doch mehr als 100 Personen eingeplant sind. So werden z.B. in Zone 1 um 8.00 Uhr 8 Greenkeeper und 2 Ordnungskräfte zugelassen, zum Spielbeginn 15.30 Uhr dürfen 40 Spieler, 5 Schiedsrichter, 20 Funktionskräfte (z.B. Masseur), 4 Balljungen, 3 Fotografen, 4 Sanitätskräfte, 3 vom Hygienepersonal, 4 Ordnungskräfte und 15 vom Bereich Basissignal + VAR + Daten ? (keine Ahnung wer das ist) anwesend sein, aber zum Beispiel keiner von den Sponsoren bzw. Lizenznehmern. Wer das wohl kontrolliert ?

Diese tabellarische Einteilung findet jeweils für den Zeitraum 8.00 Uhr – 19.00 Uhr in allen 3 Zonen Anwendung für verschiedene Berufsgruppen. Dabei ist die Polizei und Feuerwehr leider nur in Zone 2 eingeteilt. Deshalb dürfen Brände, Schlägereien oder andere Dinge nicht in Zone 1 oder 3 stattfinden. Wobei, stimmt nicht ganz: Da ja zu gewissen Zeiten in den Zonen das Kontingent nicht ausgeschöpft ist, darf man natürlich von der einen zur anderen Zone wechseln, aber Achtung: Ist z.B. zu Beginn um 15.30 Uhr die Personenanzahl von 98 erreicht und 3 weitere wollen in den Innenbereich, muß einer den Bereich verlassen.

Wird schon irgendwie klappen. Damit auch jeder weiß, wo er sich aufzustellen hat, gibt es dazu eine grafische Darstellung am Beispiel des Borussia Park Mönchengladbach. Und natürlich ist der Bedarf in der 2. Bundesliga anders, so daß es hier andere Einteilungstabellen und Grafiken gibt. Neben diversen Regeln für die Anreise, Kabinen, Sanitäranlagen, Spielertunnel, Warm Up gibt es auch Änderungen bei der Eröffnungszeremonie: Kein Handshake zu Beginn, keine sogenannten Escort – Kids, keine Mannschafts – Aufstellungen zu Beginn. Im Vergleich auch extrem viele Einschränkungen und Vorgaben für die TV Teams in Sachen Verhalten, Hygiene, Zutrittsbeschränkungen, Fragebogen, Aufenthalt und anderes mehr bis hin zu Regelungen,

die auch für den Übertragungswagen und deren Personal gelten. Denn auch dort muß es Trennwände zwischen den arbeitenden Personen geben und eine mobile Waschanlage für die Hände. Weitere exakte Regelungen sind für die Trainingsaufnahme und der Aufenthalt im Hotel gemacht. Neben einem eigenen Eingang für die Spieler +Betreuung sind alle Gemeinschaftsbereiche wie Wellness und SPA gesperrt, reduziertes Hotelpersonal und Zimmerbetreuung ausgesetzt. Auch häuslich müssen sich die Spieler / Betreuer einiges aneignen, Kontakte zu fremden Personen sind untersagt, keine Besuche, keine öffentlichen Verkehrsmittel, übliche Regeln die auch für Bürger gelten.

Bei einer möglichen Infizierung soll sich die Person beim Mannschaftsarzt melden, der das Gesundheitsamt informiert und weitere Maßnahmen wie Quarantäne abstimmt. Keine Mitteilung an die Presse. Bei Hausquarantäne gelten Zusatzmaßnahmen. Alle gemachten Regelungen sollen für die Formate 1. – 3. Bundesliga, DFB Pokal Herren und Frauen, Frauen Bundesliga, Länderspiele A Mannschaften und Länderspiele Frauen und U-Mannschaften zur Anwendung kommen. Zum Schluß des Werkes wird noch erklärt, wie ein erfolgreicher Rachenabstrich gemacht werden kann.

All diese Maßnahmen und Regelungen sollen nun die (fast) absolute Sicherheit gegen Neuinfizierungen geben und auch dagegen, daß Infizierungen, die sich womöglich unentdeckt einschleichen, sich nicht weiter verbreiten können, denn jeder der anwesenden Personen hat natürlich auch ein Privatleben, insbesondere das der Nichtmitglieder der Clubs ist nicht reglementiert. Wie wichtig die Spieler am ersten Spieltag diese Regelungen, die ja nicht zum Spass aufgstellt worden sind, zeigte sich bei der Partie Hoffenheim – Hertha BSC. Umarmung, Küsse und Tätscheln waren zu sehen, auch das sonst so übliche Ausspucken. Herthas Trainer Labbadia verteidigte das Verhalten; man solle Verständnis für Emotionen haben, sonst brauche man gar nicht zu spielen.

Hat er also immerhin zu 50 % verstanden. Er sollte gar nicht spielen; die regeln sind kein Spasswerk und dumme Ausreden, die wir schon mehrfach gehört haben, zählen nicht. Bürger bekommen Bußgeld weil sie die Maske im Laden runterziehen oder nicht tragen, klar, Sonderstatus Fussball, das ist was anderes. Und die DFL ? Sieht das Ganze auch nicht so dramatisch und sieht drüber hinweg. Und wir alle wissen, wie es läuft: Wo Geld regiert und die Welt bestimmt, muß die Gesundheit zurückstehen, und wenn es nur untereinander ist. Ab Montag dann wieder die allgemeinen Corona News, es gibt schon einige, bleiben Sie bei mir.

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