
Pop-Oper von JJ gewinnt den ESC 2025
Wien [ENA] Österreich hat nach zehn Jahren wieder den European Song Contest 2025 gewonnen und diesmal mit einer Art dreiminütigen Pop-Oper, die irgendwie auch an Wagners "Fliegenden Holländer" erinnert, die der 23-jährige Countertenor Johannes Pietsch, Künstlername JJ, mit einer für einen Mann eindrucksvollen Sopranstimme, die in hohen, oft dramatischen Tönen von einer vergeudeten Liebe, einer "waisted love" singt.
Ein düster dramatisches, ganz in Schwarz-Weiss gestaltetes Bühnenbild, dass sogar an den Bühnenbildner Schneider-Siemssen erinnern könnte, zaubert durch die Magie starker Lichteffekte eine stürmische See und ein Schiff hervor, auf dem JJ von seinem Liebeskummer singt. Denn er ist ja selbst dieser "Ozean der Liebe", der in seinen "Gefühlen ertrinkt", und nachdem "du weg bist, ist alles was ich habe, waisted love". Dass bei JJ Operngesang auf Techno-Beats trifft ist natürlich nicht ganz zufällig. Denn immerhin besuchte er die Opernschule der Wiener Staatsoper, studierte 2023 Sologesang an der Musik-und Kunst Privatuniversität in Wien und arbeitete an seiner außergewöhnlichen Stimmlage durch ein tägliches intensives Gesangstraining.
Ausserdem tritt er immer wieder als Sänger mit Sopranstimme in Inszenierungen der Wiener Staatsoper auf. Dass JJ den Sieg, besonders den Punkten der internationalen Fachjurys zu verdanken hat, die angeblich durch die Publikumswertungen nicht mehr eingeholt werden konnten, zeigt vielleicht auch, dass dieser ESC durchaus Berührungspunkte mit der Klassik gut findet. Denn Johannes Pietsch ist ja selbst eine Künstlerpersönlichkeit, die zwischen der Popkultur und der Klassik vibriert. Immerhin hat er ja schon 2020 an der Gesangs-Castingshow "The Voice UK" und ein Jahr später an Starmania teilgenommen, wo er es bis in die erste Finalshow schaffte.